Aus dem Alltag zweier Sicherheitsexpertinnen: Interview mit Anja Zalewski und Christine Rößler

5. Februar 2025

Anja Zalewski und Christine Rößler, Senior Security Expertinnen bei der Telekom Security GmbH im Interview

Zwei Frauen, eine Mission: Mehr Sicherheit in der vernetzten Welt. Wie man das im Jobsharing meistert, zeigen uns Christine Rößler und Anja Zalewski von der Telekom Security GmbH. In der neuen Ausgabe unserer Interviewreihe geben die beiden Security-Expertinnen spannende Einblicke in ihren beruflichen Alltag und teilen ihre Tipps für die gemeinsame Arbeit im Tandem.

Anja und Christine, wir freuen uns, dass ihr Teil unserer Interviewreihe seid. Könnt ihr euch für unsere ewa-Community kurz vorstellen?

Christine: Hallo, mein Name ist Christine. Ich bin Senior Security Expertin bei der Telekom Security GmbH. Ich arbeite mit Anja zusammen im Jobsharing und wir beschäftigen uns vor allem mit sicherheitsrechtlichen Interessen in Gesetzesentwürfen. Das klingt vielleicht ein wenig abstrakt. Letztlich geht es darum, dass es zu jedem technischen Ablauf einen teils komplexen juristischen Hintergrund gibt. Harmonieren beide Ebenen miteinander, so lässt sich das im Ergebnis optimal umsetzen.

Anja: Genau. Wir steigen schon während des Gesetzgebungsverfahrens ein und schauen: was fordert der Gesetzgeber von den Unternehmen? Ist das machbar für uns? Wenn die Anforderung die Branche als solche betrifft, geben wir über Verbände Feedback – geht es in erster Linie um den Konzern als solchen, vertreten wir die eigenen Interessen. Wenn das Gesetz dann verabschiedet ist, achten wir darauf, dass es korrekt im Unternehmen umgesetzt wird.

Wie habt ihr euch kennengelernt und wie seid ihr auf die Idee gekommen, gemeinsam im Jobsharing zu arbeiten?

Christine: Wir waren beide in der Rechtsabteilung und hatten vorher auch schon zusammengearbeitet, allerdings waren wir jeweils für etwas anderes zuständig. Wir sind beide erst in Vollzeit gestartet und dann kam so der Klassiker: Jede von uns hat 2 Kinder. Nach unserer Rückkehr aus der Elternzeit waren wir erstmal beide in Teilzeit beschäftigt und haben uns gegenseitig vertreten – aber eben auch andere Kolleginnen und Kollegen. Die berufliche Weiterentwicklung stagnierte erst einmal.

Und dann hat sich irgendwann die Chance geboten: Es gab diese eine Stelle im Security-Bereich und wir sind gefragt worden, ob wir uns nicht zu zweit darauf bewerben wollen. Und das haben wir dann auch gemacht. Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch gar nicht so klare Vorstellungen, was das denn eigentlich bedeutet oder wo dann die Unterschiede zu unserer bisherigen Arbeitsweise sind. Das haben wir dann aber relativ schnell gemerkt, als wir begonnen haben, in diesem neuen Feld zu arbeiten.

Anja: Wir sind gleich mit einem sehr großen Projekt eingestiegen und haben Prozesse für die gesetzlich vorgesehene Datenherausgabe an europäische Behörden mit gestaltet. Aus unserer Sicht hat sich das Projekt mit seinem Umfang sehr für das Jobsharing  geeignet, obwohl und gerade weil es sehr komplex und grenzüberschreitend ist. Das war ein wirklich guter Einstieg in die gemeinsame inhaltliche Arbeit. Seitdem haben wir gemerkt, dass wir uns zu zweit sehr viel besser motivieren können, in schwierige Themen einzusteigen. Fachlich ist es ein viel besseres Arbeiten.

Wie muss man sich ein Jobsharing im Bereich Security vorstellen? Wie teilt ihr euch die Arbeitswoche untereinander auf?

 Anja: Wir haben immer einen Tag die Woche, wo wir uns gegenseitig vertreten. Das heißt, wir arbeiten 3 Tage die Woche zusammen und jeweils einen Tag die Woche hat jede von uns frei. Damit bleibt genug Raum für die Kinder und für alles, was man sonst noch an wichtigen Sachen zu tun hat.

Christine: Wir sind ursprünglich auch mal anders gestartet. Das ist das Großartige an einem Jobsharing: man kann das Modell auf neue Situationen – sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich – immer wieder anpassen. Im Moment ist es so, dass jede von uns 4 Tage voll da ist und einen Tag eben nicht. Aber wir haben auch schon mit weniger Stunden im Jobsharing gearbeitet. Das funktioniert auch, aber man muss dann einen etwas anderen Rahmen finden.

Damit sprecht ihr auch schon einen wesentlichen Punkt an, auf den man häufig in Bezug auf das Jobsharing stößt: das Thema Flexibilität. Fallen euch noch weitere Vorteile ein, die eure Arbeit im Tandem mit sich bringt?

Christine: Die Agilität macht aus unserer Sicht den größten Unterschied. Vorher hatte jede von uns so eine eigene Scholle und ab und zu – wie im Urlaub – durfte die andere auf die Scholle kommen. Das heißt, man hat dort immer nur ganz partiell mit draufgeschaut. Im Jobsharing ist es dagegen so, dass wir eine gemeinsame Scholle haben. Wir schauen uns meist am Anfang des Tages kurz an, was ansteht, und teilen uns dann ein. Das kann bedeuten, dass wir die Aufgaben aufteilen. Es kann aber auch sein, dass wir gemeinsam an einem Projekt oder einem Gesetzesentwurf arbeiten und uns von anderen Enden annähern. Das Arbeiten selbst ist also deutlich agiler als vorher.

Anja: Bei uns kommt außerdem noch die disziplinarische Seite dazu. Wir führen beispielsweise unsere sogenannten „We Grow Gespräche“ – unsere Personalentwicklungsgespräche – gemeinsam, weil wir uns unsere beruflichen Ziele zusammen vornehmen. Dazu gehört beispielsweise die gehaltliche und die fachliche Weiterentwicklung. Es ist für uns ein weiterer Vorteil, dass man auf der Ebene nicht allein für sich einsteht, sondern als Team.

Definitiv. Auf der anderen Seite bringt die Arbeit im Tandem bestimmt auch einige organisatorische Herausforderungen mit sich. Wie geht ihr damit um?

Christine: Wir arbeiten sehr eng zusammen, also ist es auch eine Herausforderung, diese gemeinsame Linie immer wieder neu abzustecken. Es gibt Bereiche – zum Beispiel berufliche Fortbildungen – die eine von uns vielleicht mehr interessieren. Dort muss man dann überlegen, wie man einen gemeinsamen Weg findet. Es kann beim Jobsharing auch durchaus vorkommen, dass die eine mal sagt: „Jetzt möchte ich mich in diese Richtung entwickeln“. Und wenn es für die andere nicht passt, würde man sich wieder trennen. Deshalb muss man im Jobsharing sehr genau hinschauen, was die gemeinsamen und die einzelnen Bedürfnisse sind – und das sehr genau austarieren. Deswegen haben wir uns beispielsweise ein regelmäßiges Retro-Gespräch in den Kalender geschrieben, wenn es nicht schon vorher angesprochen wird. Anja und ich sind da wirklich sehr eng – wir machen das ja jetzt schon seit 8 Jahren. Deshalb sind wir da schon sehr eingespielt. Aber um das trotzdem nicht zu vergessen, haben wir einen Meilenstein, wo wir nochmal überprüfen, ob das Tandem für jede von uns funktioniert oder wir irgendetwas anpassen müssen.

Anja: Die Herausforderung ist schon, dass man eine sehr große Offenheit miteinander lebt. Das heißt, dass man alle Dinge offen anspricht, auch wenn es Probleme gibt oder man mit irgendetwas unzufrieden ist. Das ist sehr wichtig. Einerseits ist das eine Herausforderung, andererseits kann man damit aber auch total wachsen, weil man sich in Bezug auf die Kommunikationsskills verbessern und unglaublich viel voneinander lernen kann. Zum Beispiel, wie man schwierige Situationen kommunikativ besser lösen kann. Das ist dann ein Learning für uns beide, nicht nur für das berufliche, sondern auch das private Leben.

Offenheit spielt also eine wichtige Rolle für die Arbeit im Tandem. Habt ihr noch weitere Tipps, die ihr anderen Menschen in Bezug auf ein Jobsharing auf den Weg geben würdet?

Christine: Neben der Offenheit auch Neugier und Toleranz, was die Eigenschaften, Stärken und Schwächen der anderen angehen. Denn das ist etwas, was wir als sehr positiv empfinden. Wir sind sehr unterschiedlich in der Herangehensweise an Themen und können uns so wunderbar ergänzen. Um hier mal ein Beispiel zu nennen: Ich bin eher ungeduldig und Anja ist sehr viel geduldiger und muss dann wirklich auch manchmal meine Ungeduld aushalten. Das kann schon mal herausfordernd sein. Und das ist manchmal auch etwas, wo man sehr in sich hineingehen und sich sagen muss: „Das ist gut, halte das mal aus. Das bringt uns hier voran, wenn wir diese gemeinsamen unterschiedlichen Eigenschaften und Stärken und Schwächen verheiraten“. Denn so erzielen wir bessere Ergebnisse. Das ist also definitiv etwas, das wir gleichzeitig auch als großen Vorteil sehen.

Anja: Wenn man das Jobsharing so umsetzen möchte wie wir, sollte man schon eine Person finden, die in der Beziehung zu einem passt und die auch sehr ähnliche Ziele verfolgt. Man kann das Tandem natürlich auch anders leben, sodass es eher nur auf der Arbeitsebene stattfindet. Wir sehen eben die Vorteile darin, uns auch gemeinsam zu entwickeln. Dadurch, dass der Rahmen im Jobsharing so individuell gestaltbar ist, findet aber eigentlich jedes Paar einen gemeinsamen Weg.

Deshalb ist das Jobsharing aus unserer Sicht ein Modell, das für ganz verschiedene Lebenssituationen sehr gut passt. Beispielsweise wenn Mütter oder Väter mehr Zeit für ihre Kinder oder auch die Pflege von Angehörigen benötigen. Wenn man mit Frauen spricht, wird oft gesagt, dass sie sich die Arbeit als Führungskraft vorstellen könnten, aber die Sorge haben, dadurch ihrer Familie nicht mehr gerecht zu werden. Aber als Tandem könnten sie sich das vorstellen. Deshalb ist das Jobsharing für uns auch ein wichtiger Hebel, um den Frauenanteil bei den Führungskräften deutlich zu erhöhen. Hier können die Unternehmen aktiv unterstützen, damit sich ihre Mitarbeitenden über eine Jobsharing-Börse finden und das miteinander ausprobieren können. Mittlerweile gibt es dafür beispielsweise auch Software in Form von Matching Tools.

Aktuell ist der Frauenanteil im Security-Bereich ja noch sehr gering. Um mehr Frauen für eine Karriere in diesem Bereich zu begeistern, habt Ihr 2019 die firmeninterne Initiative #1SECURITY4WOMEN gegründet. Was muss sich denn abseits der Möglichkeiten eines Jobsharings aus eurer Sicht ändern, damit mehr Frauen den Schritt in die Branche gehen? Und welche konkreten Maßnahmen verfolgt Ihr hier mit eurer Initiative?

Christine: Es ist wichtig für Frauen zu wissen, wie vielfältig der Security-Bereich ist. Und dass es gar nicht zwingend erforderlich ist, schon vorher alles zu kennen und zu wissen, bevor man sich auf eine offene Stelle bewirbt. Vieles lässt sich auch erst im Job lernen.

In den Unternehmen selbst ist es außerdem wichtig, den Frauen die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und eine Gelegenheit zu geben, die eigene Arbeit zu präsentieren und damit sichtbar zu sein. Wenn es wenig Frauen in einem Bereich gibt, besteht immer die Gefahr, das diese nach außen hin für potentiell weitere Kandidat*innen nicht sichtbar genug werden. Das muss ein Unternehmen wissen und die entsprechenden Gegenmaßnahmen einleiten. Gerade von jüngeren Frauen hören wir häufiger, dass sie nicht erst die Glasdecke durchbrechen möchten, sondern dort hinkommen wollen, wo sie diese Möglichkeiten der Förderung schon vorfinden. Deshalb muss sich ein Security-Unternehmen heute eben sehr modern und divers zeigen. Genau darauf zielt unsere Initiative ab. Wir organisieren jedes Jahr ein unternehmensübergreifendes Treffen von Security-Expert*innen (alle Geschlechter sind willkommen), um uns zu vernetzen und fachlich auszutauschen. An diesem Tag gibt es Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen, immer zu einem bestimmten security-relevanten Thema. In diesem Jahr steht das Thema „Digitale Indentitäten“ im Mittelpunkt. Wir haben auch ein kleines Team, mit dem wir unsere Aktionen gemeinsam vorbereiten, und hatten von Anfang an die Unterstützung von unserem CEO und dem weiteren Managment, die die Initiative super fanden. Ein ganz wichtiger Aspekt ist, dass eine solche Initiative wie 1SECURITY4WOMEN den Rückhalt auf der Leitungsebene  hat und im Unternehmen das grundsätzliche Interesse besteht, etwas zu ändern, sonst kann mehr Diversity  nicht gelingen.

Anja: Ursprünglich diente 1SECURITY4WOMEN einem Kennenlernen innerhalb der Security bei der Telekom. Wir haben dann aber schnell gemerkt, dass wir eine sehr überschaubare Gruppe von Frauen in der Branche insgesamt sind und es uns wichtig ist, dass wir uns gegenseitig kennen und uns fachlich austauschen. So hat sich die Initiative dann weiterentwickelt und richtet sich auch an Frauen außerhalb der Telekom. Es werden jedes Jahr mehr, die zu unseren Treffen kommen und wir sehen, dass das Vernetzen und der fachliche Austausch immer besser gelingen kann.

Uns ist es wichtig, die Sichtbarkeit für der Security zu erhöhen und eben noch mehr Frauen – ob jung oder alt – zu begeistern, in diesen Bereich zu wechseln. Hier sind Role Models total wichtig,  wir möchten Frauen eine Bühne und Einsteigerinnen die Möglichkeit geben, sich untereinander auszutauschen. Unser Ziel ist es, dass sich die Frauen  gegenseitig unterstützen und das Arbeiten in diesem noch immer männlich dominierten Umfeld damit deutlich leichter wird. Denn ich merke, wie gut man sich auch unternehmensübergreifend auch mit Behörden und Verbänden in seiner Arbeit unterstützen und für ein besseres gegenseitiges Verständnis sorgen kann. Deshalb ist es uns wichtig, möglichst viele Akteure zusammenzubringen – zum Beispiel auch die Universitäten, die Forschungsaspekte mit einbringen. So können wir Security-Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten.

Im Security-Bereich gibt es sehr viele Jobrollen mit unterschiedlichen Ausrichtungen, bei denen es für Außenstehende manchmal nur schwer nachvollziehbar ist, was sich genau dahinter verbirgt. Wie würdet ihr eure Aufgaben innerhalb der Telekom beschreiben?

Christine: Wir haben immer noch viel mit juristischen Themen zu tun, sind aber auch sehr tief mit technischen Sachverhalten befasst. Denn neben den klassischen Gesetzen spielen zum Beispiel auch technische Richtlinien eine Rolle. Wir sehen uns als Brückenbauerinnen zwischen Technik und Recht. Es ist wichtig zu verstehen, wie etwas technisch funktioniert, um zu beurteilen, ob eine gesetzliche Regelung in der Praxis umsetzbar und in der Sache hilfreich ist. Anja hat es vorhin schon kurz skizziert: Wir sind damals über ein sehr großes Projekt eingestiegen, bei dem es um WLAN im Flugzeug ging. Und ein Flugzeug fliegt nun mal nicht nur über ein Land, sondern eben über viele Länder. Da waren deshalb auch viele technische Fragestellungen zu klären, die dann aber wiederum an juristische Voraussetzungen geknüpft waren. Das hat uns damals die Möglichkeit gegeben, uns mit einem ersten Teil sicherheitsrelevanter Themen zu befassen – nämlich die sichere Herausgabe von Daten an Behörden.

Fragestellungen zur Herausgabe von Daten und auch die entsprechenden Gesetze sind weiterhin Teil unseres Arbeitsschwerpunkts. Die Kommunikationsunternehmen und die sozialen Plattformen sind zum Teil verpflichtet, Daten an ermittelnde Behörden herauszugeben. Und dort muss man dann schauen, wie die gesetzlichen Voraussetzungen aussehen und wie das technisch funktionieren kann. Über dieses Thema sind wir Schritt für Schritt auch an andere Szenarien der IT und Telekommunikationssicherheit herangekommen. Das Ganze ist also sehr Hands-on im Job passiert.

Anja: Unser Thema ist auch viel zu speziell, als dass es Seminare oder Schulungen dafür gäbe. Unser Alltag ist so, dass wir morgens schauen, was es an Neuigkeiten von den Verbänden und von den europäischen und den deutschen Gesetzgebern gibt – zum Beispiel Gesetzesinitiativen oder Neuauflagen von Referentenentwürfen. Die schauen wir uns dann an und stimmen ab, wer hier in den Unternehmen noch einzubinden ist und wie wir uns positionieren. Dann gibt es auch noch Aufgaben, die am Rand zu erledigen sind, wenn beispielsweise ein Audit durchgeführt wird. Dort schauen wir, dass das Ganze auch juristisch begleitet wird. Außerdem betreuen wir rechtlich die Implementierung für verschiedene Gesetze, die in Kraft getreten sind.

In eurem Job bewegt ihr euch also in einem sehr dynamischen Feld, wo sich sowohl die technologische als auch auf gesetzliche Ebene ständig ändert. Ist das etwas, was euch an der Arbeit im Security-Bereich besonders begeistert?

Christine: Definitiv. Anja und ich finden gerade spannend, dass unsere Themen  im Wandel sind und wir uns bei deren Weiterentwicklung einbringen können. Neben technischen Veränderungen spielen gesellschaftspolitische Aspekte eine große Rolle. Wir sind beispielsweise sehr eng eingebunden in die Telekom Kampagne „#Gegen Hass im Netz“. Hier geht es darum, Hass und Hetze sowie Desinformation entgegen zu wirken. Unsere Aufgabe ist es, Regulierung – wie beispielsweise den „Digital Services Act“ – zu begleiten und Vorschläge einzubringen, die den digitalen Raum sicherer machen und technisch und rechtlich möglich sind. Es ist aus unserer Sicht essentiell, dass wir auf dem Weg  der Digitalisierung, demokratische Werte schützen, die Technik nach dem Prinzip „Safety by design“ entwickelt wird und diese dem Menschen dient. Teil von diesem Prozess zu sein und etwas sehr Sinnhaftes machen zu können, begeistert uns.

Anja: Genau. Wir finden es wirklich schön, dass man mit diesen Themen immer am Puls der Zeit fühlen kann, wie sich die Dinge verändern und wir uns zwangsläufig mit  neueren Technologien beschäftigen. Wir begleiten zum Beispiel auch den „AI Act“ – die europäische Verordnung über Künstliche Intelligenz – der viele sicherheitsrechtliche Aspekte mit sich bringt. Hier kann man sehr gut den Zeitgeist und das Voranschreiten der Technik im Blick behalten. Das macht die Arbeit wirklich sehr interessant.

Definitiv. Zum Abschluss noch eine letzte Frage an euch beide: Welchen Rat würdet ihr denn Frauen mit auf den Weg geben, die über einen (Quer-)Einstieg in die Cybersecurity-Branche nachdenken?

Christine: Sich einfach mal zu trauen und nicht gleich zu verzagen, wenn es vielleicht auf den ersten Blick erst ein wenig schwierig aussieht. Das ist unsere Erfahrung. Man kann sich im  Security Bereich sehr gut entwickeln. Wenn man feststellt, dass einem das Programmieren nicht so gefällt, dann gibt es trotzdem ganz viele andere interessante Tätigkeitsfelder, die kann man von Anfang an mitgestalten. Security ist noch ein relativ junger flexibler Bereich, der aber steig an Bedeutung gewinnt

Anja: Als weiteren Tipp würde ich auch nach unseren Erfahrungen immer dazu raten, sich gut zu vernetzen. Gerade in einem großen Unternehmen wie der Telekom ist es sehr  wichtig , dass man da nicht allein da steht mit seinen ganzen Fragen, sondern ein gutes Netzwerk hat. Dieser Austausch ist eine ganz wesentliche Sache und ich würde auch dazu raten, sich eine Mentorin oder einen Mentor zu suchen. Man sollte ruhig auch mutig sein und einfach mal jemanden fragen, ob die Person ein Mentor oder eine Mentorin sein möchte. Spezielle Mentoringprogramme können hier auch weiterhelfen.

Vielen Dank für diese spannenden Einblicke in euren beruflichen Alltag im Tandem, Christine und Anja. Wer mehr über die Telekom Security GmbH als Arbeitgeber erfahren möchte, findet unten alle wichtigen Infos.

Ähnliche Beiträge

  • Aus dem Alltag zweier Sicherheitsexpertinnen: Interview mit Anja Zalewski und Christine Rößler

    5. Februar 2025

    Zwei Frauen, eine Mission: Mehr Sicherheit in der vernetzten Welt. Wie man das im Jobsharing meistert, zeigen uns Christine Rößler und Anja Zalewski von [...]

  • Aus dem Alltag einer Cybersicherheitsexpertin: Interview mit Maike Vossen

    22. Januar 2025

    Das Computer Emergency Response Team für Bundesbehörden (kurz: CERT-Bund) ist die zentrale Anlaufstelle zur Prävention und Bekämpfung von Sicherheitsproblemen in Computersystemen. Als Teil des [...]

  • Aus dem Alltag einer Cybersicherheitsexpertin: Interview mit Alina Trippe

    8. Januar 2025

    Ob Cyberangriffe, Naturkatastrophen, oder andere technische Störungen – die Liste der möglichen Risiken, die den Betrieb von Organisationen lahmlegen können, ist lang. In der [...]