Aus dem Alltag einer Cybersicherheitsexpertin:
Interview mit Marlitt Julika Stolz
11. Juni 2025

In der heutigen Ausgabe unserer Interviewreihe werfen wir einen Blick hinter die Kulissen bei einem der führenden IT-Sicherheitsanbieter Deutschlands: Marlitt Stolz ist Abteilungsleiterin für Management Systems und Audits bei der secunet Security Networks AG. Ihr Weg in die Branche führte sie über ein Wirtschaftsinformatik-Studium, erste Erfahrungen im Projektmanagement und schließlich einen berufsbegleitenden Master in Information Security. Heute leitet sie ein deutschlandweit verteiltes Team und berät verschiedenste Kund*innen zu Fragen der Informationssicherheit.
Hallo Marlitt, wir freuen uns, dass du Teil unserer Interviewreihe bist. Kannst du dich für unsere ewa-Community kurz vorstellen?
Hallo, mein Name ist Marlitt Julika Stolz und ich bin Abteilungsleiterin für Management Systems & Audit bei der secunet Security Networks AG.
Wie lief dein Weg in die Cybersicherheit ab? Und warum hast du dich für eine Karriere in dem Bereich entschieden?
Ich habe relativ „langweilig“ im ersten Schritt einen Bachelor in Wirtschaftsinformatik gemacht und war somit eher ein Allrounder in der Ausbildung, sodass ich dann im Projektmanagement angefangen habe. Nach 2-3 Jahren habe ich gemerkt, dass ich mich fachlich spezialisieren möchte und da ich gerade ein sehr spannendes Projekt im Bereich Security begleitet habe, kam der Entschluss, einen Master in Information Security zu machen (berufsbegleitend).
Was genau versteckt sich hinter deiner Berufsbezeichnung?
In meiner Berufsbezeichnung „Abteilungsleiterin“ versteckt sich sowohl Personalführung als auch Kundenberatung, da mein Team, das über mehrere Standorte in Deutschland verteilt ist, sehr unterschiedliche Kunden zur Informationssicherheit berät. So arbeite ich an einer Reihe von Projekten mit bzw. leite sie.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag als Abteilungsleiterin bei der secunet aus?
Einen typischen Arbeitstag gibt es tatsächlich bei mir gar nicht. Die Aufgaben sind sehr vielfältig, jedoch ähnelt sich der Arbeitsmodus. Ich arbeite aus dem Büro heraus (auch zeitweise von Zuhause) und habe verschiedene Webkonferenzen. In diesen tausche ich mich sowohl mit Kolleginnen und Kollegen als auch mit (potenziellen) Kunden aus. Auch führe ich auf diese Weise z. B. Personalgespräche oder diskutiere Angebotsvorstellungen mit potenziellen Kunden.
Alterativ bin ich bei Kunden vor Ort und berate zu konkreten Fragestellungen der Informationssicherheit (z. B. welche Themen bei der Einstellung eines neuen Mitarbeiters beachtet werden sollten).
Meine liebsten Arbeitstage sind aber die, an denen meine Abteilung zusammenkommt und wir verschiedene fachliche Themen besprechen bzw. Workshops durchführen.
Welche Dinge reizen dich an deinem Job besonders?
Die Vielfältigkeit und inhaltliche Komplexität. Ich bin davon überzeugt, dass es über 10 Jahre braucht, um ein richtiger Experte in der Informationssicherheitsberatung zu werden. Diese Zeit ist bei mir selbst noch nicht ganz vorbei, sodass ich jeden Tag immer noch etwas dazu lerne. Dies in Kombination mit Personalführung macht mir richtig Spaß!
Welche Fähigkeiten sind für deine Tätigkeit besonders wichtig? Was sollten andere interessierte Frauen noch über dein Jobprofil wissen?
Interessierte sollten die Fähigkeit „zu Ende zu denken“ trainieren. Aufgaben oder Projekte komplett zu durchdenken und alle zu beachtenden Faktoren bei der Lösungsfindung mit einzubeziehen, ist eine der Herausforderungen, welche in meiner Tätigkeit besonders häufig benötigt werden. Ein gewisses organisatorisches Geschick kann helfen, alles andere muss fachlich in der Praxis gelernt werden.
Frauen sind aktuell in der Cybersicherheit leider noch unterrepräsentiert. Was muss sich aus deiner Sicht ändern, damit mehr Frauen den Schritt in die Branche gehen?
Aus meiner Sicht braucht es mehr Traineestellen bzw. Ausbildungen, bei denen Sicherheit im Fokus steht. Grundsätzlich müssen Frauen für die IT begeistert werden und von da aus ist dann der Schritt in Richtung Sicherheit nicht mehr all zu groß.
Dein Rat an andere Frauen oder Mädchen, die über einen (Quer-)Einstieg in die Cybersicherheit nachdenken?
Einfach machen, die Kollegen und Kunden sind alle sehr nett und offen. Ob Frau oder Mann ist keine Frage, die im Fokus steht. Wir sind alle Individuen, die Spaß an Sicherheit haben.
Vielen Dank für diese spannenden Einblicke in deinen Berufsalltag, liebe Marlitt. Du möchtest mehr über die Karrieremöglichkeiten bei der secunet erfahren? Dann findest du unten alle wichtigen Infos.
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